Einführungstext zur Ausstellung 2017

Stille – Innere Welt
Die Stille in vielen ihren Bildern widerspiegelt auch ihre eigene innere Welt – wegen einer Hörbehinderung ist diese in den letzten Jahren wesentlich stiller geworden. Das ist Zumutung und Chance zugleich. Zumutung, weil die äussere Welt dadurch wesentlich eingeschränkt wird. Chance, weil der eigenen inneren Welt, die entdeckt werden will, eine grössere Bedeutung zukommt und weil aus der meditativen Stille der inneren Welt neue Bildideen erwachen. Die Stille ist jedoch nicht passiv – es braucht dazu eine wahrnehmende Achtsamkeit, damit diese Bildideen Form und Gestalt finden.

Raum – Leere
Raumbilder mit viel leerem Raum haben in ihrer Bildsprache eine grosse Bedeutung. Die Räume sind aber nie gänzlich leer – häufig ist nur ein Objekt vorhanden. Dieses meist unspektakuläre Objekt erhält durch den umgebenden leeren Raum seine Symbolkraft. Die Leere als Bildelement bedeutet für sie, das Bild auf das Wesentliche zu reduzieren, so dass eine stimmige innere Zufriedenheit entsteht. Raum und Objekt ergeben Traum-Räume, wie sie einem durch den Surrealismus vertraut geworden sind.

Dunkelheit – Licht
Licht und Dunkelheit spielen eine wichtige Rolle. Die Bilder sind eher in dunklen Farben gehalten. Doch immer bricht das Licht durch – aus offenen Türen, durch Spalten und Ritzen, manchmal auch nur indirekt ersichtlich. Um den Wert und die Schönheit des Lichtes zu erkennen und dieses zum Tragen zu bringen, ist eine Auseinandersetzung mit der Dunkelheit notwendig. Licht verlangt nach Dunkelheit und Dunkelheit verlangt nach Licht.